Resolution des SLÖ Oberösterreich
bei der Delegiertenversammlung am 1.12.2021

Die Covid-19 Pandemie zeigt belegbar auf, dass durch die in Österreich festgelegte Teilung der Zuständigkeiten für den Schulbereich in Ministerium/ Bund- Länder und Schulerhalter, einheitliche Strategien nicht stattfinden. Der SLÖ OÖ. hat immer wieder an die Regierungsverantwortlichen appelliert, endlich für ein funktionierendes Corona-Management mit Klarheit, Voraussicht und Planbarkeit zu sorgen. Der SLÖ fordert Bundesminister Faßmann auf, unverzüglich einen nationalen Schulgipfel mit Vertreter*innen des Bundes, der Länder, der Schulerhalter, der Eltern, der Lehrer*innen und der Schüler*innen, sowie des Finanzministeriums einzuberufen, um in gemeinsamer Zuständigkeit und Verantwortung nachhaltige Lösungen festzulegen.

Persönliche Sicherheit: Das Nationale Impfgremium hat bereits auf die Notwendigkeit einer raschen Booster-Impfung hingewiesen. Damit die Pädagoginnen und Pädagogen als Rückgrat der Bildung in unserem Land wirksam gegen das Coronavirus geschützt sind, braucht es rasche, zentral organisierte Impfangebote vor Ort mit therapiesicheren Impfstoffen.

Die Gesundheitsbehörden entscheiden regional unterschiedlich, zum Teil müssen die Schulen selbst die Eltern informieren. Genaue Aussagen dazu lassen die Gesundheits- und Bildungsreferent*innen vermissen. Diese Nicht-Information sorgt für Unsicherheit. Viele fühlen sich im Stich gelassen und wagen gar nicht mehr nachzufragen. Das zerstört Vertrauen und schadet im Kampf gegen die Pandemie.
Der SLÖ OÖ. fordert ein korrektes und unverzügliches Contact Tracing. Die Behörde hat die Eltern umgehend zu informieren, Schulen unterstützen, sind aber keinesfalls Handlanger eines unkoordinierten Krisenstabes.

Personal: Dem akuten Lehrer*innenmangel ist mit oberster Priorität zu begegnen. Bestehende Studiengesetze der Lehrer*innenausbildung sind einer unverzüglichen Korrektur zu unterziehen. Die Bildungsdirektionen sind aufgefordert, vakante Planstellen umgehend zu besetzen.

Mit Hochdruck muss zusätzliches Personal für administrative Tätigkeiten eingestellt, dafür Räume und technisches Equipment bereitgestellt werden. Diese Zusatzkräfte haben jedenfalls auch die Corona-Logistik zu übernehmen.

Pädagogik: Das Ministerium hat einen Bildungskonvent einzurichten, der langfristige Strategien entwickelt und umsetzt, damit auch durch die Pandemie bedingte Versäumnisse aufgeholt werden können.

Lockdowns, Absenzen durch Quarantäne und deren psychologische Belastung bringen enorme Herausforderungen für Kinder und Jugendliche. Der Bildungskonvent ist auch mit der Aufgabe zu betrauen, wie sichergestellt werden kann, dass Schüler*innen erfolgreiche Bildungsabschlüsse erreichen. Die Einführung und Umsetzung von Qualitätsmaßnahmen für Schulen ist im Bildungskonvent festzuschreiben. Eine Direktive für Schulen, die auf wahlabhängiger, parteipolitischer Bühne basiert, ist jedenfalls entbehrlich.