Sind unsere Schulen nicht schon genug belastet?

Sind unsere Schulen durch Personalmangel, Corona- und Ukrainekrise nicht schon genug belastet? Die Durchseuchung der Schulen schreitet stetig voran. Die Unterrichtsqualität ist daher immer schwieriger aufrecht zu erhalten. Vielerorts ändert sich die Diensteinteilung der Lehrkräfte täglich. Ausfälle können teilweise nicht mehr kompensiert werden. Die Belastung aufgrund der Coronasituation hat an den Schulen einen neuen Gipfelpunkt erreicht. Die Ukrainekrise wird zu einer weiteren psychischen und pädagogischen Herausforderung. Verschärft wird dies alles durch den massiven Mangel an Bewerber*innen für den Lehrberuf.

In der ORF-Pressestunde erweckte Minister Polaschek weder den Eindruck, dass er um die Belastungen und Nöte Bescheid weiß, noch dass es ihn in irgendeiner Weise kümmert. Gleichzeitig scheint das BMBWF in Unkenntnis um die tägliche Schulpraxis zu denken, Corona sei bereits Geschichte und jede Sektion des Ministeriums könne ihre Reformprojekte den Schulen ohne Rücksicht auf die gegenwärtige schwierige Situation überstülpen. Der zwischen Gewerkschaft und Minister Faßmann im Herbst vereinbarte Belastungsstopp ist bereits Makulatur.

Die ersten Verlierer der Pandemie, nämlich die Kinder und Jugendlichen, bleiben ungehört und unberücksichtigt. Bezüglich der seelischen Belastungen der Schülerinnen und Schüler scheint das Ministerium weiterhin nicht lösungsorientiert zu agieren. Der Mangel an Lehrpersonal wird immer drängender.

Wir verlangen einen sofortigen Masterplan gegen den Lehrer*innenmangel und verbindliche Ressourcenzusagen für Förderung auf mindestens drei Jahre, um der pandemiebedingten Entwicklungsschere der Kinder in den Schulen entgegenwirken zu können.

Bessere Arbeitsbedingungen für die Arbeit in den Bildungseinrichtungen- das ist eine Frage der Wertschätzung gegenüber denjenigen, die einen der wichtigsten Jobs der Republik machen. Und das Tag für Tag und voller Leidenschaft.

Franz Bicek 
Zentralausschuss für APS OÖ
Bundes- und Landesleitung der Gewerkschaft APS
0664/239 3546 
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